Deutschland, Europa, Amerika, Korea, Indien – auf der ganzen Welt ist Faszien Yoga zurzeit in aller Munde. Es mag manchmal etwas irritieren, dass es so viele unterschiedliche Schreibweisen gibt, wie zum Beispiel Faszien Yoga, Faszienyoga, Faszien-Yoga oder Yoga der Faszien. Viele Zeitschriften bevorzugen Faszien-Yoga. Egal, wie es nun geschrieben wird, gemeint ist das Gleiche: Spezielle Yogaübungen stabilisieren die Faszien und lösen effektiv Verspannungen.
Faszien Yoga kurz und knapp
Das Faszien Yoga – kurz Fayo – wirkt besonders auf die Faszien und besteht aus fließenden Bewegungen, sanften Dehnungen sowie einem intensiven Spüren des Körpers. So verbessert sich auch automatisch das Körpergefühl. In der Regel ist das Fayo passiv, das heißt, die Stellungen werden länger gehalten als beim aktiven und dynamischen Yoga.
Fayo ist ein noch recht junger Begriff. Ende der 90er Jahre sind erst dynamische Yogastile in Deutschland populär geworden, wie zum Beispiel dynamisches Power Yoga. Diesen Yogaarten fehlt jedoch etwas, weshalb sich im Jahr 2010 eine Gegenbewegung entwickelt hat, nämlich das passive Sanft-Yoga (Yin Yoga). Zeitgleich hat auch die eine oder andere wissenschaftliche Studie gezeigt, wie wichtig die Faszien für das eigene Gesundheitsmanagement ist. Man hat sich dann auf das bekannte Rolfing und das klassische Yoga zurückbesonnen, bei denen es um das lange Halten der Positionen sowie das bewusste Spüren der tiefen faszialen Schichten des Körpers geht. Mithilfe der myofaszialen Dehnübungen wird unter anderem der Flüssigkeitsaustausch in den Faszien angeregt. Sind die Faszien verklebt oder verfilzt, können sie mithilfe der Impulse aus den Übungen gelöst werden. Die Faszien werden wieder elastischer und besser durchblutet. Der Effekt ist sofort spürbar. Man spürt direkt danach eine gewisse Leichtigkeit und fühlt sich fit und vital.
Federnde Bewegungen und Schwünge können ebenfalls Teil des Faszien Yoga sein, denn das Bindegewebe ist auch für die Kontraktion wichtig, vor allem bei der Schnellkraft. Deshalb können Kängurus so weit springen. Jedoch ist beim Faszien Yoga darauf zu achten, dass die Faszien gefordert, aber nicht verletzt werden. Die Übungen sind eine myofasziale Stimulation bis in die tiefste Muskulatur und intensiviert die Sensomotorik.
Wichtig ist beim Fayo auch das Nachspüren, um herauszufinden, was dem eigenen Körper gut tut. Kleine Änderungen oder kleine Bewegungen beim Üben vertiefen die Körperwahrnehmung sowie das eigene Bewusstsein. Leiden, insbesondere Rückenschmerzen, aber auch andere Beschwerden in der Muskulatur wie Bewegungseinschränkungen, können so gelindert werden. Sind die Faszien gesund, senden sie an das vegetative Nervensystem Signale. Infolge dessen fühlt man sich wohlig entspannt.
Was sind Faszien?
Das Wort Faszie stammt aus der lateinischen Sprache und wird von dem Begriff fascia abgeleitet, was so viel wie Band, Bündel oder Verbund bedeutet. Faszien finden sich im ganzen Körper und es handelt sich hierbei um zähe Bindegewebshäute, die je nach Anatomie mal dünner und mal dicker sind und flächig viele Körperteile und Organe miteinander vernetzen. Faszien sind enorm anpassungsfähig und reißfest. So geben die Gewebeschichten dem Körper nicht nur ihre äußere, sondern auch innere Form und umhüllen Knochen, Muskeln, Blutgefäße, das Rückenmark, jedes Organ sowie das Gehirn. Das Fasziennetzwerk umhüllt also unseren ganzen Körper. Dank der Faszien bleiben alle Organe an ihrem angestammten Platz. Ihre Struktur und ihr Aufbau sind je nach Faszie unterschiedlich. Beispielsweise können sich die Faszien in reißfeste Platten verwandeln, um die Knochen mit den Muskeln zu verbinden oder auch wie eine dünne Gleitschicht wirken.
Die Bindegewebsschichten, Bindegewebsstränge und Bindegewebshüllen bilden gemeinsam ein Spannungsnetzwerk, das für eine strukturelle Integrität sorgt, denn sie durchdringen den Körper in alle Richtungen (dreidimensionales Netzwerk) und verbinden alles miteinander.
Die Faszienforscher sagen, dass die Faszien ein eigenständiges Organ sind, die viele Aufgaben haben (formbildende, kraftübertragende und regulierende Funktion). Zwar sind die Faszien der Forschung schon lange bekannt, sie wurden jedoch stark unterschätzt, denn die Faszien haben Einfluss auf viele Aspekte der Gesundheit, wie zum Beispiel Leistungsfähigkeit, Wundheilung, Schmerzempfindlichkeit und Beweglichkeit, ebenso auf die mentalen Gesundheitsaspekte. Besonders interessant finden wir, dass in der Faszienforschung festgestellt wurde, dass die Muskelfaszienzüge ungefähr zu 80 Prozent identisch mit den Meridianen (Leitbahnen/Kanäle/Energiebahnen) der chinesischen Philosophie (Traditionelle chinesischen Medizin – TCM) sind.
Je nach Definition fallen unter das Wort Bindegewebe unterschiedliche Gewebetypen. Sie bestehen aber alle aus Bindegewebszellen sowie einer wässrigen Grundsubstanz. Auch die flächigen Strukturen zählen einige Fachleute zu den Faszien. Knorpel, Knochen und Blut werden ebenso oftmals zum Bindegewebe gezählt, während früher lediglich die festen Gewebsschichten als Faszien angesehen und Kapseln, Bänder sowie Sehnen getrennt gesehen wurden. Jedoch weiß man heute, dass Faszien, Sehnen und Sehnenplatten, Bänder, Organkapseln und Muskelbindegewebe nahtlos ineinander laufen. Die Definition von Faszien wurde also in den vergangenen Jahren weitergefasst und heute umfasst der Begriff alle kollagenen faserigen Muskelsepten, Fesseln (Retinacula), Sehnenplatten (Aponeurosen) sowie Gelenkkapseln, Organkapseln und die festen, flächigen Bindegewebsschichten.
Faszien Yoga und seine Wirkungen
Das Faszien Yoga zielt auf das fasziale Gewebe ab, womit Folgendes erreicht werden soll:
- Durch das Faszien Yoga werden die Faszien gedehnt. Nach der Dehnung werden diese besser mit Flüssigkeit und Nährstoffen versorgt.
- Durch den Austausch von verbrauchter Gewebsflüssigkeit mit frischer Flüssigkeit wird die Faszien-Funktion unterstützt. Somit trägt das Faszien Yoga zu einer besseren Regeneration bei. Das Gewebe regeneriert schneller und wird geschmeidig.
- Werden Faszien nicht bewegt und findet keine Dehnung statt, neigen sie zu Verdickungen und Verklebungen. Diese werden mithilfe des Faszien Yogas gelöst. Das Fasziengewebe wird wieder beweglich, flexibel und schlank.
- Rückenbeschwerden haben häufig mit Faszienbeschwerden zu tun. Deshalb kann das Faszienyoga zur Behebung von Rückenbeschwerden effektiv beitragen. Vor allem die Drehübungen und das Vorwärtsbeugen, was früher noch in der alten Rückenschule eher skeptisch betrachtet wurde, kann für die Faszien im Rücken sehr wohltuend sein.
- Wenn Faszien, die nicht regelmäßig bearbeitet werden, verkleben, verdicken und verfilzen, können sie am Muskelgewebe reiben. Hierdurch werden dann die Schmerzrezeptoren an den Muskeln gereizt.
- Das Fasziensystem enthält zahlreiche sensorische Rezeptoren, insbesondere die sogenannten Nozirezeptoren (Schmerzrezeptoren). Es wird angenommen, dass die Faszien bei vielen chronischen Leiden der auslösende Schmerzgenerator sind. Rückenschmerzpatienten haben häufig verdickte Faszien, zum Beispiel im Lendenwirbelbereich und sind an diesen Stellen schmerzempfindlicher. Faszien Yoga kann deshalb gegen viele Arten von chronischen Leiden hilfreich sein, die in der Skelettmuskulatur auftreten.
Und so reagieren die Faszien bzw. zeigt sich folgende Wirkung:
- Kompressionen und Fixierungen werden in jedem Gelenk gelöst. Die Faszien erhalten Geschmeidigkeit und Du wirst beweglicher. Du wirst verletzungsfrei bleiben, dank den stabilisierenden Übungen.
- Das Gewebe wird stimuliert und durch dieses Stimulieren wird das Gewebe befeuchtet. Verklebte und verfilzte Faszien lösen sich. Sprödes Gewebe kann sich nicht mehr verhärten, weil es jetzt viel geschmeidiger ist. Außerdem verjüngt Fayo, indem es das Gewebe strafft.
- Der Energiefluss harmonisiert sich und Du lernst loszulassen. Dieses Loslassen führt zu einer wohligen Entspannung. Du wirst ein ganz neues Körpergefühl erfahren, das einzigartig ist und was Deine Seele beflügeln wird.
- Die tiefen Faszienschichten werden stimuliert und stabilisiert. Muskuläre Verspannungen und Schmerzen (z. B. Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, Knieschmerzen oder Beschwerden in der Wade) werden abnehmen und lösen sich. Nach der Übungseinheit wirst Du wie ein Baby schlafen können.
- Dank den gezielten Impulsen bleiben die Faszien belastungsfähiger und vitaler. Die Heilung wird angeregt.
- Fayo berührt die Seele und durchzieht den ganzen Körper.
Yogische Begrifflichkeiten
Für ein besseres Verständnis möchten wir Dir im Folgenden einige Begriffe aus der Yogalehre erklären.
- Asana: Dieses Sanskrit-Wort steht für Sitz oder auch Körperhaltung. Das heißt, es wird eine bestimmte Körperhaltung bequem und entspannt über eine längere Zeit eingehalten. Allgemein werden mit Asanas dynamische Yogaübungen bezeichnet.
- Pranamaya: Prana bedeutet Atem und ayam kontrollieren. Es geht hier also um die willentliche und bewusste Lenkung der Atmung. Prana ist außerdem die kosmische Energie, die wir bei jedem Atemzug einatmen.
- Vidya: Dieser Begriff ist sehr vielschichtig und bedeutet Wissen oder Weisheit.
- Hatha: Ha und Tha sind Sonne und Mond. Es ist hiermit die Verbindung von Yin und Yang gemeint.
- Mantra: Mithilfe von Mantras oder Mantren können Körper und Geist bewusst beeinflusst werden. Dabei ist der Klangstrom (Naad) die Trägersubstanz, über die Worte und Übungen ins Bewusstsein sowie ins Nerven-System eindringen. Es handelt sich hierbei also um Techniken, um den Geist in eine gewünschte Richtung auszurichten.
- Chakra: Die Chakren Energiezentren, die im Yoga zwischen dem feinstofflichen und physischen Körper liegen und durch Energiekanäle verbunden sind.
Überblick über die verschiedenen Yogastile
Im Folgenden erhältst Du noch eine kurze Übersicht der bekanntesten Yoga-Stile, die eine vielfältige Abwechslung versprechen:
- Hatha Yoga: Dieser Begriff steht für unterschiedliche Arten von Yoga und ist eine bekanntesten Yogaarten in Deutschland. In einer Yoga-Stunde lehrt der Yogalehrer oder die Yogalehrerin langsame und entspannte Übungen. Diese Yogaart gehört zu den einfachen Stilen und eignet sich gut für Anfänger, um sich mit dem einen oder anderen Asana vertraut zu machen.
- Vinyasa Yoga: Auch dieser Begriff enthält viele Interpretationsmöglichkeiten, wie eine Stunde gestaltet werden kann. Vinyasa heißt, dass Atem und Bewegungen im Einklang stehen. Die Kurse sind meist anstrengend und beginnen mit einem Sonnengruß. Nach dem Aufwärmen folgt ein intensives Dehnen (Stretching). Zudem beinhaltet die Yogastunde auch fordernde Elemente, wie zum Beispiel Bauchmuskelübungen oder Heldenstellung.
- Kundalani/Kundalini Yoga: Bei diesem Yoga-Stil geht es um die spirituellen und geistigen Aspekt sowie die Lehren von Yogi Bhajan. Die Atmung (Pranayama) spielt hier bei allen Übungen eine große Rolle.
- Ashtanga und Power Yoga: Ashtanga bedeutet „8 Glieder“. Es handelt sich hier um einen intensiven Yogastil, der immer wieder in der gleichen Reihenfolge durchgeführt wird. Für den Körper kann dies sehr anstrengend sein. Beim Power Yoga nach Bryan Kest ist die Reihenfolge hingegen flexibel gestaltet.
- Iyengar Yoga: Diese Yogaart basiert auf B.K.S. Iyengar. Die Übungen werden hier über längere Zeit gehalten und der Übergang zu den einzelnen Asanas ist dynamisch.
- Jivamukti Yoga: David Life und Sharon Gannon haben diesen Yogastil in New York entwickelt und wurden hier vom Ashtanga Yoga inspiriert. Es geht hier um Meditation, Chanting sowie weitere spirituelle Elemente.
- Yin Yoga: Hierbei handelt es sich um einen sehr sanften Yogastil, den Paul Grilley entwickelt hat. Diese Yogaart ist ein gutes Faszientraining, weil hier das Bindegewebe bzw. das Fasziennetz um die Muskeln, Gelenke und Sehnen gestärkt werden.
- Sivananda Yoga: Diese Yogaart basiert auf Asanas und Pranayama. Auch meditative Anteile finden sich hier.
- Core Yoga: Diese Yogaart ist recht neu, aber zurzeit sehr beliebt. Hiermit kannst Du Dir unter anderem die Körpermitte straffen und daran arbeiten, eine schlanke Taille zu bekommen. Männer können hier besonders gut an ihrem Sixpack arbeiten, weshalb diese Yogaart eine gute Ergänzung zum Krafttraining oder allgemeinen Fitness-Training ist.
Beachte bitte stets die Yoga-Etikette. Ruhe, Respekt und Konzentration sind hier sehr wichtig. Hilfreiche Tipps findest Du hier.
Häufige Fragen von Yoga-Anfängern
Wer darf Joga machen?
Im Prinzip kann jeder sofort mit dem Yoga beginnen. Alter und Geschlecht spielen keine Rolle. Fayo ist nicht nur für Bewegliche geeignet. Gerade dann, wenn Du unbeweglich bist, unter Bewegungsmangel leidest oder einseitiger Belastung, solltest Du mit dem Fayo beginnen. Wenn Du regelmäßig übst, wirst Du bald entdecken, dass Du ein fittes Allgemeinbefinden bekommst. Fayo gibt Dir den Impuls für ein gesundes und vitales Leben.
Kann Fayo schaden, und wann darf ich kein Fayo machen?
Das Faszien Yoga kann nur dann schaden, wenn Du es übertreibst. Du solltest versuchen, auf Deinen Körper zu hören. Er wird Dir sagen, wann es zu viel wird. Wenn Du unter akuten starken Schmerzen oder unter einer Akut-Phasen-Reaktion (APR), also entzündlichen Prozessen im Körper wie Fieber leidest, solltest Du zunächst einen Arzt um Rat fragen.
Dürfen Schwangere Faszien Yoga machen?
In den ersten drei Monaten in der Schwangerschaft solltest Du auf das Yoga verzichten. Danach solltest Du Dir einen speziellen Yoga-Schwangerschaftskurs suchen, bei dem es um sanfte Bewegungen geht.
Faszien Yoga: Beispiele für Asanas
Schwingen, dehnen, wippen und federn heißt es beim Fayo. Im Folgenden stellen wir Dir verschiedene Übungen vor, die ganz einfach und mühelos nachmachen kannst und womit Du Deine Übungspraxis verbessern kannst. Führe die Übungen einfach in Deinen vier Wänden aus. Am besten nimmst Du als Unterlage eine Yogamatte. Wenn Du möchtest, kannst Du im Hintergrund auch angenehme Klänge bzw. Musik laufen lassen. Das Trainingsprogramm erfordert keine absolute Stille.
Vrksasana (Baum) zur Stärkung der Konzentration und für eine starke Mitte bzw. Balance
Stell Dich bitte gerade hin. Jetzt winkle das rechte oder linke Bein an und stell einen Fuß auf der Innenseite Deines Oberschenkels des Standbeins ab (Oberschenkel: Knie-Höhe). Führe nun Deine Handflächen in der Höhe Deines Herzens zusammen. Alternativ kannst Du die Hände auch über Deinem Kopf zusammenlegen. Halte jetzt die Position für etwa fünf bis zehn lange Atemzüge, ohne Dich zu bewegen oder zu drehen. Bewusstes Atmen hilft Dir, die Übungseinheit zu absolvieren. Danach kannst Du das Bein wechseln.
Trikonasana (Dreieck) zur Stärkung der Haltung und Lösen der Faszien am seitlichen Rumpf
Stell Deine Füße schulterbreit oder hüftbreit auseinander und drehe den rechten Fuß nach außen. Bleibe in diesem hüftbreiten Stand einen Moment stehen und vermeide ein Hohlkreuz. Strecke die Arme in einem 90-Grad-Winkel zur Seite. Senke nun Deinen Oberkörper ganz langsam nach rechts unten. Deine rechte Hand legst Du auf das Schienbein. Achte darauf, dass die Arme in einer Linie bleiben und blicke Deinem linken Arm hinterher, wenn er nach oben geht. Der Oberkörper dreht sich dann automatisch, die Brust wird herausgedrückt und Dein Rücken streckt sich. Halte jetzt die Position für etwa fünf bis zehn lange Atemzüge.
Shalabhasana (Heuschrecke) zur Stärkung des Rückens und der Wirbelsäule
Leg Dich zunächst auf den Bauch und halte Deine Beine zusammen. Die Arme kannst Du rechts und links einfach neben den Oberkörper schieben bzw. legen. Richte die Handflächen nach oben. In dieser Stellung musst Du Deinen Körper anspannen und dabei den Ober- und Unterkörper anheben. Dein Kopf blickt geradeaus. Deine Schulterblätter weiten sich, Dein ganzer Körper entspannt. Halte diese Position wiederum für etwa fünf bis zehn lange Atemzüge. Nach einer kurzen Pause sollten drei Wiederholungen erfolgen.
Salamba Sarvangasana (Schulterstand)
Lege Dich auf den Rücken und Deine Unterarme und Hände seitlich in die Hüften. Jetzt hebst Du beide Beine langsam an und streckst Dein Becken in Richtung Decke. Du kannst das Becken mit Deinen Händen abstützen, sodass Du Deine Beine gerade in die Luft strecken kannst. Den Boden berührst Du nur mit Deinen Schultern, Deinem Nacken und dem Kopf sowie dem oberen Rücken und den Oberarmen. Auch diese Position solltest Du etwa fünf bis zehn Atemzüge halten und Dich nicht bewegen.
Entspannende Übungen für das Fasziennetzwerk
Das Fayo bietet Dir eine hervorragende Möglichkeit, Deinen Körper und Deinen Geist ganz bequem zu Hause zu trainieren. Die im Folgenden beschriebenen Übungen sind für die Faszien entspannend und wohltuend. Hier werden alle Faszienketten (hintere, spirale, laterale und vordere Faszienkette) angesprochen. Die Faszien mögen es ganz besonders, wenn sie weit auseinander gedehnt werden. Sie sind sehr elastisch wegen dem Elastin und Kollagen und lieben deshalb kleine Federungen, Sprünge und wippende, fließende Bewegungen.
Du benötigst für die Übungen (Basics) lediglich eine Matte sowie bequeme Kleidung. Jeans, Bikini o.ä. solltest Du eher meiden. Wichtig ist wirklich lockere Kleidung. Eine Faszienrolle oder ein Theraband brauchst Du nicht für das Training. Und das Gute ist, dass Du Dir den Workout-Ablauf gut merken kannst. Je nach Jahreszeit kannst Du die Trainingseinheit auch draußen an der frischen Luft in einem ruhigen Umfeld durchführen und Sauerstoff tanken. Außerdem eignen sich die Übungen, um Stress abzubauen oder als Aufwärm- und Abwärmübungen nach dem Fitness, Joggen oder anderen Sport-Arten wie Ausdauertraining, Kraftsport oder Kampfsport.
Faszienstretch: Sitzende Vorbeuge
Setz Dich auf den Boden und strecke Deine Beine aus. Schiebe jetzt mal den rechten und mal den linken Fuß nach vorne. Strecke Dich in alle Richtungen und ziehe entgegengesetzt zum Bein einen Arm möglichst weit nach vorne.
Wohlfühldrehung in der Taube
Lege das rechte Bein angewinkelt nach vorne ab und strecke das andere Bein nach hinten aus. Mit dem Oberkörper legst Du Dich nach vorne und auch der linke Arm wird nach vorn ausgestreckt. Dann schiebst Du den rechten Arm unter dem linken durch. Dein Oberkörper wendet sich dann automatisch nach links und Deine rechte Schulter kann sich entspannen, indem Du sie auf dem Boden ablegst.
Körperseiten in der Meerjungfrau strecken
Lege Deine Beine seitlich leicht abgewinkelt ab und neige Dich mit dem Oberkörper zur gleichen Seite. Gleichzeitig ziehst Du Dich mit dem linken Arm in die Länge und Deine Schultern bleiben entspannt. Du kannst dann auch leicht mit dem Oberkörper wippen. Die federnde Bewegung kann Deine Faszien kräftigen.
Hüfte und Herz mit dem kleinen Krieger öffnen
Mach einen großen Ausfallschritt nach vorn und lege das linke Bein langgestreckt nach hinten auf dem Boden ab. Jetzt hebst Du den linken Arm sowie Deinen Brustkorb nach oben an. Deine Vorderseite bekommt nun eine gewisse Länge und die Hüfte sinkt nach unten. Brustbein und Hüftknochen entfernen sich. Deine gesamte Vorderseite ist gestreckt und dehnt sich.
Alternativ kannst Du auch das Creative Virabhadrasana machen, ähnlich wie bei vorheriger Einheit. Anstatt nur einen Arm zu heben, hebst Du beide Arme in die Höhe und streckst Deine Fingerspitzen auseinander. Versuche, nach den „Sternen zu greifen“.
Aushängen in der Vorbeuge
Stell Dich gerade hin, die Fersen bzw. die Fußsohle fest auf dem Boden verankern, und jetzt mit dem Oberkörper nach unten in die Tiefe sinken. Lass Dich einfach entspannt hängen und beginne mit einem leichten langsamen Wippen und Pendeln. Einfach mal ein bisschen räkeln, ziehen und baumeln lassen. Melden sich Schmerzen im unteren Rücken, sei etwas vorsichtiger. Versuche aber nicht aus der Übung auszubrechen, verhalte Dich etwas passiver. Durch diese Dehnung lockern sich die Verspannungen und das Gewebe löst sich.
- Effiziente Selbstmassage: Die große Faszienrolle von FAYO mit Wirbelsäulenentlastung und in Ganzkörperbreite
- Lieferumfang: Eine FAYO Maxi-Rolle (12,5 x 38 cm) mit veredelter Oberfläche, inklusive DVD mit Übungs-Anleitungen.
- Idealer Begleiter für Fitness, Yoga oder Balance-Übungen: Die Schaumstoffrolle ist vielseitig einsetzbar
Übungshilfen (Videos)
Amiena Zylla hat viele gute Flows und Videos auf YouTube gepostet. Z. B. mit dem Titel Faszien-Training:
Oder mit dem Titel Yoga Pilates Faszien Barre:
Und sogar an der Alpro Sistermag H.A.P.P.Y. Challenge im Mai 2016 teilgenommen. Zudem bietet sie auch ein Retreat an. Über den Bruckmann-Verlag hat sie einige Bücher veröffentlicht, wie zum Beispiel „Dynamisches Faszien-Yoga: Für einen elastischen, straffen Körper (GU Multimedia)“ oder „Faszientraining: Faszien-Yoga – ganzheitliches Training für ein neues Körpergefühl mit stabilisierenden Dehnübungen und gezielter Entspannung“. In den klassischen Yoga-Positionen wird hier mit unterschiedlichen Winkeln gespielt. Diese Variationen werden in dem Buch als auch in der beiliegenden DVD sehr gut erklärt.
Das Gleiche gilt für Katharina Brinkmann, die Videos auf YouTube stellt und Bücher über den Naranyana- und Riva-Verlag publiziert. Hier ein schönes Beispiel:
Eine Inspiration kann auch das Yogabuch inkl. DVD, Trainingsplan und Poster von Tasja Walter und Johanna Piglas namens „Faszien-Yoga: Dehnen, entspannen, vitalisieren: Mit Yin- und Power-Yoga“. Dieses ist beispielsweise bei Amazon für einen Preis von 19,99 EUR erhältlich. Wenn Du Dich vor allem für das Yin-Yoga interessiert, dann besuch die Webseite von Tanja Seehofer, die auch Retreats organisiert, oder von Soulyoga Dortmund.
- Vielseitig einsetzbar: Die FAYO Massagerolle ermöglicht punktuelle Anwendungen in der Selbstmassage, besonders geeignet zum Faszien-Yoga
- Lieferumfang: Eine Fayo Kugelrolle (12,5 x 21cm) mit veredelter Oberfläche, inklusive DVD mit Anleitungen, in hochwertigem Karton
- Wirkung: Optimale Ergebnisse bei gleichzeitiger Schonung sensibler Bereiche, Steigerung der Rolleffekte durch die Kugelform
Interessante Informationen und Anregungen findest Du auch auf der Webseite yogaeasy. Hier gibt es beispielsweise Videos wie das Detox-Blitz-Ritual, Yin Yoga zum Entschleunigen oder das Faszienyoga (Fascial Stretch & Rebound Elasticity) von der Yoga-Lehrerin Lucia Nirmala Schmidt (BodyMind Spirit) und von Jelena Lieberberg. Auch Sukadev Volker Bretz, Leiter und Gründer von Yoga Vidya, der 12 Jahre bei Swami Vishnu-Devananda gelernt hat, stellt hier Videos zur Verfügung. Besuche danach einfach auch die Webseite von Yoga Vidya und hole Dir Wissen und Tipps von Maheshwara Lehner, Shakti Lehner und Susan Holze-Apell. Diese haben auf der Seite immer ein gutes Feedback bekommen, vor allem von den Teilnehmern, die an den Kursen teilgenommen haben.
Weitere gute Ansätze liefert auch Stefanie Arend, die Yin Yoga mit einer gesunden Ernährung kombiniert und viele interessante Bücher und DVDs herausgebracht hat. Auf der Webseite findest Du auch lesenswerte Interviews, wie zum Beispiel das Interview „Danke Tobias Frank“ (Tipps, um in Balance zu bleiben). Auch die Yogis und Lehrer Anna Trökes und Kristin Gasser haben jeweils eine Yogapraxis und sich auf das Faszienyoga spezialisiert. Hier werden verschiedene Seminare angeboten. Außerdem geht Trökes speziell auf das Thema Wechseljahre ein, denn Faszienyoga kann die Leiden mildern.
Einführungswochenenden kannst Du beispielsweise bei der Master-Trainerin Daniela Meinl (Jahrgang 1980) buchen. Sie unterrichtet als Yogalehrerin, Faszien-Expertin sowie Trainer und beschäftigt sich seit langem mit Bodywork und Bewegung als Entwicklungs- und Ausdrucksmöglichkeit und hat ihre Ausbildung bei Dr. Robert Schleip und Divo Müller zur Advanced Bodybliss-Trainerin absolviert. Wer an einer Weiterbildung teilnehmen möchte oder an Fortbildungen interessiert ist, kann sich hier über die einzelnen Programme informieren, wobei die Teilnehmer-Anzahl meist begrenzt ist. Auch eine Grundausbildung kannst Du hier absolvieren oder einfach nur an einem Kurs teilnehmen.
Die Webseite Ruheraum-Essen.de von Patricia Haurand (Praxis für Coaching, Achtsamkeit, Yoga und Hypnose), die zahlreiche Ausbildungen genossen hat, bietet verschiedene Workshops für das Yin Yoga und die Faszien an. Zudem organisiert sie auch Kurse im Ausland. Hatha-Yoga-Kurse mit Ralf Bauer gibt es auf der Webseite fitnessraum.de oder bei „Yoga zur Mitte“ in Augsburg. Yogalehrende findest auch auf der Webseite des gemeinnützigen Vereins zur Förderung des Menschen durch Yoga. Beispielsweise bietet hier Renate Fischer-Kremer das Kundalini Yoga Mantras an.
Ein ganzheitliches Konzept inkl. Osteopathie bietet Jana Prinz in Bremen sowie die Praxis Ulfig in Mannheim. Warum sich Yoga und Osteopathie so gut vereinen lässt, kannst Du hier nachlesen. Auch der Ansatz, das Fayo mit der Psychotherapie zu verbinden, ist interessiert. Hiermit beschäftigt sich beispielsweise Eva Maria Asam.
Zu guter Letzt gibt es dann noch das Fayo von Liebscher und Bracht bzw. bieten Dr. Petra Bracht und Roland Liebscher-Bracht nicht nur das Fayo an, sondern auch ein allgemeines Faszientraining. Im Fayo-Shop findest Du außerdem ein Starter-Faszien-Set mit unterschiedlichen Faszienrollen. Bei Amazon gibt es zudem das Buch „Fayo – das Faszienyoga: Die enorme Heilkraft des Bindegewebes nutzen“ (Produkt broschiert; inkl. Übungs-DVD/Trainingspläne; auch als e-Book erhältlich). Kostenlose Übungsprogramme kannst Du Dir auf YouTube ansehen (z. B. Fayo Earth Flow Workout; certified by LNB). Auch der eine oder andere Präventionskurs wird von den Therapeuten angeboten.
Liebscher und Bracht bieten auch Faszien Yoga an, bei der eine Faszienrolle genutzt wird. Frage: Du hast noch keine Faszienrolle? Dann wird es Zeit, dass Du Dir eine kaufst. Die Blackroll wäre eine gute Wahl, wobei Du natürlich auch eine andere auswählen kannst. Diese gibt es bei Amazon. Einfach in den Warenkorb legen und die Lieferung erfolgt sofort. Die Massage mit der Rolle regt die Durchblutung an und es findet eine Straffung des Gewebe statt. Das „Rollen“ ist wirklich einfach und Du arbeitest hier nur mit Deinem eigenen Gewicht, Deiner Kraft und Deinem Druck. Du wirst schnell feststellen, dass die Rolle Dir viel bringt. Außerdem kann Dir das Faszientraining bei der Bekämpfung von Cellulite helfen. Die unschönen Dellen an Gesäß und Beinen lassen sich durch gezielte Übungen mildern, denn das Training geht bis in die tieferen Gewebsschichten.
Wenn Du über Yoga ständig auf dem Laufenden gehalten werden möchtest, empfehlen wir Dir die Zeitschrift Yoga Aktuell (Heft 102-01/2017 für 6,50 Euro). Du kannst sie beispielsweise im Yogishop.com abonnieren. Du findest hier auch oft Gewinnspiele rund um das Fayo.
Ausgewogene Ernährung für gesunde Faszien
Auch von Innen kannst Du etwas für Deine Fasziengesundheit tun. Gesunde Faszien brauchen eine ausgewogene Ernährung. Sei also achtsam bei der Lebensmittelwahl. Eine basische Ernährungsweise ohne allzu viele Kohlenhydrate, wie zum Beispiel die Ayurveda-Küche, sorgt dafür, dass sich der Organismus regenerieren kann. In einem übersäuerten Milieu verlieren die Faszien an Elastizität und Flexibilität. Deshalb solltest Du auf ein ausgeglichenes Säure-Basen-Verhältnis achten, was Dir letztendlich auch das Immunsystem danken wird.
Du musst jetzt Deine Ernährungsweise nicht komplett ganzheitlich umstellen oder eine anstrengende Fasten-Kur machen. Schließlich ist es nicht einfach, ein altes Muster abzulegen. Es reicht auch aus, wenn Du es ab und zu schaffst, Elemente der basischen Ernährung zu integrieren. Du kannst auch erst einmal einige Lebensmittel durch basische Nahrungsmittel ersetzen. Das hält auch erst mal die Ausgaben für Lebensmittel gering. Du kannst einfach mal experimentieren beim Kochen. Ein gutes Buch ist beispielsweise „Ayurveda-Küche: schnell und unkompliziert“ von Nicky Sitaram Sabnis. Solch ein Kochbuch sollte in keinem Haushalt fehlen. Es gibt auch tolle Apps mit oder ohne einem Abo, die Dir tolle Rezepte liefern.